Die REGIO BASILIENSIS wird herausgegeben von der GEG und dem Geographischen Institut der Universität Basel, in Zusammenarbeit mit der Association Géographique d'Alsace Mulhouse und unter Mitwirkung des Ethnologischen Seminars der Universität Basel sowie des Museum der Kulturen in Basel.
Preis Jahresabonnement (2 Hefte exkl. Porto und Verpackung): CHF 48.-
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Sabine Siegrist, info@gegebasel.ch (Vermerk Regio Basiliensis)
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Bibliothek der Geographisch-Ethnologischen Gesellschaft Basel, Klingelbergstrasse 27, CH-4000 Basel;
Telefon: +41 (0)61 207 36 60, E-Mail: heike.schmidt@unibas.ch
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Das aktuelle Heft widmet sich dem Thema Stadtgrün und damit dem Freiraum im Siedlungsraum, der sich für Vegetation eignet und den sich wandelnden Nutzungsansprüchen an Freiflächen. Es werden Fragen beantwortet, welchen Beitrag Grünflächen zur Erhöhung der Lebensqualität leisten können und welche Rolle ihnen in der Klimaanpassung und Erhaltung der Biodiversität zukommt.
Die Stadt als Garten: Garten, eine Metapher zur Einordnung des Grüns im Siedlungsraum.
Emanuel Trueb
Die Vielfalt von Grün im Siedlungsraum erstreckt sich von naturnahen, landschaftlich orientierten Flächen bis hin zu strukturierten Formen der klassischen Gartenkunst, vom Naturschutzgebiet bis zum formalen Garten, von Wildkräutern zu Kulturvarietäten. Der Begriff Garten soll als Metapher die Klammer bilden, um die Vielfalt der Gebiete, Strukturen und Varietäten, aber insbesondere auch die Nutzungsvielfalt einzurahmen und zu beschreiben. Dabei wird nicht zwischen öffentlichem und privatem Grün unterschieden. Der Begriff Garten dient hier dazu, den gesamten, für Vegetation geeigneten Freiraum im Siedlungsraum und insbesondere in der Stadt zu beschreiben. Die Stadtgärtnerei Basel befasst sich seit ihrer Gründung mit dem Stadtgarten. Sie hat hier ihre geschichtlichen Wurzeln und Erfahrung von mehr als einem Jahrhundert. Sie trägt also eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion.
Wert- und Zielvorstellungen bei der Schaffung städtischen Grüns – Tradition und Wandel.
Felix Falter
Für den Entscheid, bestimmte Flächen in der Stadt frei und grün zu erhalten, müssen gute Gründe geltend gemacht werden. Mit der Zeit haben sich die Vorstellungen, wozu Grünflächen nützlich sind, verändert. Je mehr Ansprüche man an sie stellte, desto vielfältiger wurde die Argumentation. Ästhetische, hygienische, soziale und ethische Überlegungen sowie städtebauliche Ziele gaben den Ausschlag. Anhand von Beispielen aus Basel wird dies aufgezeigt.
Biodiversitätsstrategie des Kantons Basel-Stadt – Aktionsplan mit Massnahmen mit speziellem Bezug zum Naturschutz im Siedlungsraum.
Yvonne Reisner & Regula Winzeler
Basel möchte die Natur schützen und die Biodiversität fördern. Mit der neuen kantonalen Biodiversitätsstrategie werden konkrete Massnahmen bis 2030 festgelegt, um die Artenvielfalt im Kanton Basel-Stadt zu erhalten und zu fördern. Darin enthalten ist ein Aktionsplan, der geplante oder bereits lancierte Bestrebungen des Kantons für mehr Biodiversität bündelt. Die so aufeinander abgestimmten konkreten Massnahmen schützen und fördern die Natur im Wald, in der Landwirtschaft, in und an Gewässern sowie im Siedlungsgebiet. Die Biodiversitätsstrategie ist vom Regierungsrat genehmigt und behördenverbindlich.
Freiraumentwicklung in Basel – wie geht das in einer räumlich sehr begrenzten Stadt?
Armin Kopf
Basel ist eine Stadt mit vielen qualitativ hochwertigen Grün- und Freiräumen, doch der Druck auf diese wächst zusehends. Sei es durch die zunehmende bauliche Verdichtung und damit verbunden enormen Nutzung im öffentlichen Raum oder durch den Klimawandel oder weiteren Faktoren. Mit Hilfe einer guten und interdisziplinären Planungskultur unter Einbezug wichtiger Anliegen und einer Portion Mut für Neues können in den nächsten Jahren Massnahmen umgesetzt werden, die die Freiraumversorgung verbessern wie auch ihren Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität, der Klimaanpassung und der Biodiversität leisten.
Private Gärten: Hotspots der Biodiversität in Basel?
Bruno Baur & Hans-Peter Rusterholz
Private Gärten leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung der städtischen Biodiversität und bei der Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen. Der Einfluss der Verstädterung auf die natürliche Biodiversität in privaten Gärten ist bisher kaum bekannt. Wir untersuchten in 35 privaten Gärten, die entlang eines Land-Stadt-Gradienten (von Witterswil SO bis ins Zentrum von Basel) verteilt waren, die Vielfalt von sieben bodenlebenden Wirbellosengruppen (Schnecken, Spinnen, Tausendfüsser, Asseln, Ameisen und Lauf- und Kurzflügelkäfer) sowie von einheimischen Pflanzen. Mit insgesamt 265 nachgewiesenen Wirbellosenarten können die Gärten als lokale Biodiversitäts-Hotspots betrachtet werden.
Grünflächenunterhalt und -pflege in der Stadt Basel.
Simon Leuenberger
Pflegen, Entwickeln und Erhalten sind die wichtigsten Aufgaben im Unterhalt der öffentlichen Grünflächen Basels. Es gilt, die Parkanlagen einer Stadt für alle Besuchenden jederzeit sicher und vielseitig nutzbar zur Verfügung zu stellen. Spiel, Spass, Sport, Erholung, Natur, Beschattung usw. – alle diese Nutzungsansprüche muss eine heutige Parkanlage in der Stadt erfüllen. Aber nicht nur Parkanlagen gehören zu den Grünflächen in der Stadt, sondern auch die Grünstreifen entlang der Strassen und Plätze mit ihren Alleen, vielseitigen Unterbepflanzungen und Blumenwiesen. Sie erfüllen eine wichtige Funktion für ein besseres Klima in der Stadt und für das Wohlbefinden der Bevölkerung. Die Fachmitarbeitenden der Stadtgärtnerei sind täglich bestrebt die grünen Oasen in der Stadt zu erhalten und die Nutzung für zukünftige Generationen zu sichern.
Aktuelle Chancen und Herausforderungen für Kleingärten im Kontext des Klimawandels, der Biodiversität und der Lebensmittelproduktion.
Karin Kook
Aufgrund des milden Klimas und der fruchtbaren Böden ist der Gartenbau im Dreiländereck traditionell stark verankert. Auch innerhalb urbaner Siedlungsräume bietet sich die Gelegenheit, Flächen für den Lebensmittelanbau zu bewirtschaften. Wie alle städtischen Grünflächen sind Kleingärten intensiv genutzte Bereiche, die aber aufgrund ihrer Strukturvielfalt und des intensiven Kontakts der Menschen mit Kulturland hervorstechen. Innerhalb wachsender Städte mit ihren zahlreichen Nutzungsansprüchen ist eine umsichtige Planung gefragt, damit die Gartenparzellen auf öffentlichen Flächen weiterhin ausreichend Raum finden. Dabei sind es die grossen globalen Themen unserer Zeit, welche den kleinen Gärten Rückenwind verschaffen könnten. Die Herausforderung wird es sein, die Segel richtig zu setzen, um von einer Platzhaltersituation in eine «Poleposition» zu gelangen, wenn es um die Diskussion um eine zukunftsfähige Nutzung urbaner Grünflächen geht.
Biokohle und Schwammstädte: Wie Biokohle den natürlichen Wasserhaushalt fördert und gleichzeitig zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt
Stefan Stevanovic
In der Schweiz hat sich die Bevölkerungsverteilung stark urbanisiert, was zunehmend Herausforderungen durch den Klimawandel mit sich bringt. Der Kanton Basel-Stadt könnte bis 2060 eine mittlere Temperaturerhöhung von 2,3 °C erleben. Die Schwammstadt, ein Konzept natürlicher Wasserbewirtschaftung im urbanen Raum, wird in Basel mit Biokohle angewandt, um das Wassermanagement zu optimieren, Schadstoffe zu filtern und langfristig Kohlenstoff zu binden. Diese naturbasierten Lösungen tragen zur Anpassung an den Klimawandel und zur Schaffung widerstandsfähiger Städte bei.
Biodiversität und Klimawandel im Siedlungsraum – Herausforderungen und Lösungsansätze der Raumplanung
Victor Holzemer & Gina Boner
Die Biodiversität der Erde ist bedroht und das Klima unterliegt einem starken Wandel. Auch in der Schweiz sind die Auswirkungen dieser Veränderungen deutlich spürbar. Ein rechtzeitiges Handeln mit schnellen Resultaten ist angezeigt, um die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Mit verbindlichen Anforderungen an Bauten und deren Umgebung wird in der Raumplanung versucht, die Biodiversität zu fördern und das klimaangepasste Bauen zu begünstigen. Dieser Beitrag soll anhand von Beispielen aus der Nordwestschweiz aufzeigen, welche Mittel die Raumplanung aktuell einsetzt, wie deren Auswirkungen sind und wo sich derzeit jedoch auch die Grenzen befinden.
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