Die vorliegende Ausgabe liefert viele Fakten über unsere Region, dazu aktuelle Materialíen und ldeen für hochspannende Kurzexkursionen. Sie erscheint im etwas kompakteren Format, um Sie auf der einen oder anderen Route zu begleiten. Auch für Einheimische bietet das Heft viel Anregendes und neue Erfahrungen beim eigenen Besuch der Exkursionsorte.
Stadtgesundheit – macht die Stadt krank?
Nina Goldman und Sandra Reuther
Städte sind Motoren des Fortschritts und der Innovation. Aber nicht alle Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner erleben diese Vorteile in gleichem Masse oder können sie sozial, kulturell und ökonomisch nutzen. Die positiven Eigenschaften der Städte und deren Dynamik können manchmal die gravierenden gesundheitlichen Ungleichheiten überdecken, die in urbanen Gebieten auftreten können. Auf dieser Exkursion entdecken die Teilnehmenden, mit welchen gesundheitlichen Belastungen die Bevölkerung der Stadt Basel historisch zu kämpfen hatte, was daraus resultierte und welche Themen in Bezug auf Gesundheit im Moment aktuell sind.
Der Landschaftspark Wiese und Gateway Basel Nord in grenzüberschreitender Perspektive.
Jakob Schmitz und Ernst-Jürgen Schröder
Der Landschaftspark Wiese und die unweit davon projektierte trimodale Verkehrsplattform «Gateway Basel Nord» zeigen zwei Facetten der wachsenden grenzüberschreitenden Verflechtungen im Wirtschaftsraum Basel an der Nahtstelle zwischen Ökonomie und Ökologie. Für den trinationalen Metropolitanraum Basel übernimmt einerseits der grenzüberschreitende Landschaftspark Wiese als ökologisch sensibler Raum eine wichtige Funktion als Naherholungsgebiet und Trinkwasserreservoir, «Gateway Basel Nord» andererseits als neues Tor zur Weltwirtschaft die möglichst umweltverträgliche Bewältigung des wachsenden Güterverkehrs sowie die Erhaltung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Basel.
Münchenstein – Prototyp einer suburbanen Gemeinde im trinationalen Metropolitanraum Basel.
Romina Gerber und Ernst-Jürgen Schröder
Die unmittelbar an die Stadt Basel angrenzende, im nahtlosen Übergang zwischen dem urbanen und suburbanen Raum liegende Gemeinde Münchenstein im Baselbiet ist bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts von mehrdimensionalen Suburbanisierungsprozessen betroffen, die im Siedlungsbild physiognomisch signifikant in Erscheinung treten. Speziell die aktuellen Herausforderungen des demographischen Wandels belegen die Notwendigkeit eines Monitorings auf Quartiersebene als Werkzeug, um seitens der Gemeinde rechtzeitig, vorausschauend und steuernd eingreifen zu können, wenn aufgrund neuer Bewohnerbedürfnisse Handlungsbedarf entsteht. Die sozioökonomische Entwicklung der Gemeinde Münchenstein und ihre Lage im trinationalen Metropolitanraum sprechen für eine interessante Exkursion.
Die Ermitage in Arlesheim – typische Elemente eines Landschaftsgartens am Beispiel der Arlesheimer Ermitage.
Sibylle von Heydebrand
Die Arlesheimer Ermitage ist der grösste und bedeutendste Landschaftsgarten der Schweiz. Sie entstand 1785 auf Initiative von Balbina von Andlau, der Gemahlin des Landvogts, und ihrem Cousin, dem Domherrn Heinrich von Ligertz. Auf labyrinthischen Wegen spazierten die Gäste zu immer neuen Bildlandschaften mit heiteren, melancholischen, romantischen oder erhabenen Gartenszenen. 1793 von französischen Eroberungstruppen verwüstet, wurde der Garten 1812 wiedereröffnet. Der neue Zeitgeist rückte die Verehrung des Mittelalters mit ihrer Ritterromantik und sentimentalen Religiosität in den Vordergrund.
Landschaftsökologie und Landschaftswandel in der Birsebene bei Basel.
Christoph Wüthrich
Die Birs zwischen Aesch und Reinacher Heide ermöglicht auf einer kurzen geographischen Exkursion die Auseinandersetzung mit mehreren Themen der Hydrologie, der Auenlandschaften, des Landschaftswandels und der Landschaftsökologie. Die Exkursion stellt zunächst die Hydrologie der Birs dar, geht dann auf die künstliche Grundwasseranreicherung ein und zeigt die Veränderungen der Auenlandschaft innerhalb der letzten 200 Jahre inklusive der Revitalisierung der Birs. Bei Dornachbrugg wird ein modernes Laufkraftwerk betrachtet und anschliessend die Umnutzung der ersten Grossindustrieanlage des Kantons Basel-Landschaft auf dem Schappe-Areal vorgestellt. Schliesslich wird mit der Reinacher Heide ein weitherum bekanntes Naturschutzgebiet mit Trockenlandschaft, Flussterrassen und Biberpfad begangen. Insgesamt bietet die Exkursion eine dichte Vernetzung von verschiedenen geographischen Fachthemen, die den Bereich der Landschaftsökologie (Zusammenhang Geosystem-Biosystem-Anthroposystem) hervorragend repräsentiert.
Das Naturidyll Lolibachtal – wo nichts wirklich natürlich ist.
Werner Schneider
Das Lolibachtal ist ein gut mit dem öffentlichen Verkehr erreichbares, zwischen Aesch/Duggingen (BL) und Dornach (SO) gelegenes kleines Seitental der Birs. Hier liegen auf kleiner Fläche dicht nebeneinander die verschiedensten Landschafts- und Nutzungssituationen: Quellgebiet in idyllisch abgelegenen Kuhweiden – enges Waldtälchen (Naturschutzgebiet) umrandet von steilen Felsabbrüchen – siedlungsnahe Landwirtschaft mit Getreidefeldern, Kirschgarten und Amphibienteich – Wohnsiedlungen – Industriegebiet bis zur Mündung in die Birs mit eingedoltem Lolibach. Wie alle stadtnahen Landschaften ist auch das Lolibachtal schon seit Jahrhunderten stark vom Menschen zu wirtschaftlicher Nutzung gestaltet und umgestaltet worden. Überall finden sich Zeugen alter Kulturformen, und vieles, was so «natürlich» aussieht, ist «künstlich». Die Exkursion durchs Lolibachtal öffnet somit die Augen für das oft wenig bemerkte menschliche Eingreifen in die Natur. Sie soll Ausgangspunkt sein für ein Nachdenken über die Qualität menschlicher Eingriffe: Welche sind schonend und bereichernd, welche verarmend und zerstörerisch?
Lebensräume an der Birs: Die Steinrieselmatte bei Zwingen.
Angelo Bolzern
Die Steinrieselmatte, das einzige Auengebiet von nationaler Bedeutung im Kanton Basel-Landschaft, bietet als Exkursionsort einen einmaligen Einblick in einen faszinierenden Gewässerlebensraum. Eingequetscht zwischen Strassen, Bahn, Landwirtschaft und Gewerbe können hier Fragen zu Flora und Fauna, Naturschutz, Gewässerökologie und Landschaftsentwicklung angegangen werden. Die halbtägige Exkursion soll den Teilnehmenden die Schönheit, aber auch den Wert von revitalisierten Flussabschnitten erlebbar machen und sie für diese Lebensräume sensibilisieren.
Hydrogeographische Exkursion im Reigoldswilertal (Hintere Frenke)
Peter Lüscher
Die hydrogeographische Exkursionsroute im Reigoldswilertal folgt der Hinteren Frenke von Reigoldswil bis Bubendorf Morgental, wo die beiden Frenken zusammenfliessen. An fünf Haltepunkten werden die hydrologisch wichtigen Aspekte wie Niederschlag, Abfluss (Hoch-, Mittel- und Niedrigwasser), die Abflussmessstationen, Hochwasserrisiko und Hochwasserschutz sowie der Zustand des Baches (Ökomorphologie) besprochen. Nach dem Zusammenfluss der Hinteren und Vorderen Frenke heisst der Bach bis Liestal nur noch Frenke. Hier sind das Grundwasser in den Talschottern, die Art der Trinkwassergewinnung und der Wasserverbrauch die Themen.
Auf dieser Seite möchten wir Cookies (auch von Dritten) verwenden. Wenn Sie diese Website weiterhin nutzen oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie, damit einverstanden und mindestens 16 Jahre alt zu sein. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen. Weitere Infos.