Prof. Dr. Martin Müller
Assistenzprofessor für Kulturen, Institutionen und Märkte, Universität St.Gallen
Im Februar 2014 werden die Olympischen Winterspiele in der russischen Stadt Sotschi zu Gast sein. An der russischen Riviera entlang der Schwarzmeerküste gelegen, geht es seit mehreren Jahren deshalb in doppeltem Sinne heiß her. Zum einen liegt Sotschi in subtropischem Klima und rühmt sich als Sommerhauptstadt Russlands. Zum anderen läuft in Sotschi derzeit die Bautätigkeit auf Hochtouren. Bisher fehlt es in dem Ort an geeigneter Infrastruktur, um das größte Event der Welt zu veranstalten. Mehr als 1,5 Billionen Rubel (ca. CHF 50 Milliarden) sind als Kosten derzeit veranschlagt und werden damit das Ereignis zu den mit Abstand teuersten Winterspielen werden lassen.
Der Vortrag stellt die Pläne für den Umbau Sotschis vor und geht der Frage nach, wie Macht und Öffentlichkeit in diesem Mega-Event verquickt sind. Nicht nur stellen die Winterspiele 2014 eine Gelegenheit für Russland dar, sich auf der internationalen Weltbühne zu präsentieren; sie bilden auch ein hervorragendes Anschauungsbeispiel für die russische Spielart des Regierens.