Urs Wiesmann
Geographisches Institut der Universität Bern
Hat Afrika die besseren Entwicklungschancen, wenn es sich der globalen Wirtschaft und Politik öffnet oder wenn es einen eigenständigen Entwicklungsweg zu gehen versucht?
Diese Frage wird seit mindestens einem halben Jahrhundert kontrovers diskutiert. In Anbetracht der grossen Probleme wie Armut, Umweltzerstörung, Krankheiten, Konflikte, denen sich die Nationen und die Bevölkerung Afrikas nach wie vor ausgesetzt sehen, hat die Frage nicht an Brisanz verloren.
Am Beispiel der ostafrikanischen Staaten Kenya und Tanzania versucht der Beitrag eine differenzierte Antwort zu skizzieren. Es wird gezeigt, dass diese Antwort nicht auf der Ebene der Staaten alleine gefunden werden kann, sondern dass eine Betrachtung von Regionen, lokalen Gegebenheiten und auch von konkreten Einzelschicksalen notwendig ist. Erst dann kann ein Entwicklungspfad zwischen Öffnung und Selbstbestimmung abgesteckt werden, der die Potenziale Afrikas für eine nachhaltige Entwicklung nutzt. Auf dieser Basis kann dann schliesslich auch die Frage angegangen werden, welchen Beitrag Entwicklungs- und Forschungszusammenarbeit zu diesem Entwicklungspfad leisten können.
Illustriert wurde der Beitrag durch konkrete Beispiele, die aus 25 Jahren Forschungs- und Zusammenarbeitserfahrung in Ostafrika stammen.