Prof. Dr. Nikolaus Kuhn
Geographisches Institut der Universität Basel, Abteilung Physiogeographie und Umweltwandel
Weltklimarat, Politiker und namhafte unabhängige Wirtschaftswissenschaftler raten zu einer Eindämmung der globalen Erwärmung auf 2° Celsius. Ein höherer Temperaturanstieg, so wird befürchtet, löst katastrophale und unumkehrbare Veränderungen im globalen Ökosystem aus. Kritiker der 2°-Grenze weisen darauf hin, dass die komplexe Funktionsweise von Landschaftssystemen nicht mit einem einzelnen klimatologischen Parameter erfasst werden kann, v.a. wenn dieser einen Zustand beschreibt, der in dieser Form auf der Erde noch nicht stattgefunden hat. Ausserdem wird bemängelt, dass die Folgen des bisher beobachteten Klimawandels aufgrund der Trägheit und Pufferkapazität noch unterschätzt werden. So rät der namhafte NASA-Physiker James Hansen, die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf 350 ppm zu reduzieren, „wenn die Menschheit den Planeten in einem Zustand bewahren möchte, der dem ähnelt, an den Zvilisation und Ökosysteme angepasst sind“.
Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Bedeutung der 2°-Grenze stellt Nikolaus Kuhn Arbeiten aus Israel, Spanien und den Alpen zu den Folgen von Klima- und Umweltwandel vor. Im Mittelpunkt steht die Identifikation von den im regionalen Kontext relevanten Klimavariablen. Abschliessend werden Prognosen der Folgen von Klimawandel, insbesondere für die Landbedeckung im Gebirge und Trockengebieten, kritisch analysiert.