Donnerstag, 23. März 2017 - 18:15 Uhr

Internationale Zusammenarbeit in fragilen Staaten: Das Beispiel Afghanistan

Internationale Zusammenarbeit in fragilen Staaten: Das Beispiel Afghanistan

Marianne Huber

Leiterin des DEZA-Kooperationsbüros in Kabul

Im Rahmen der Milleniumsziele der UNO wurde von 2000 bis 2015 einiges erreicht in nachholender Entwicklung des Südens: die Armut wurde reduziert, der Zugang zu Bildung verbessert und die Gesundheitsversorgung gestärkt. Gleichzeitig reifte aber die Erkenntnis, dass einerseits eine wachsende Zahl von Gesellschaften von gewalttätigen Konflikten, Armut und Rechtsunsicherheit betroffen sind und andererseits der unnachhaltige Umgang mit Ressourcen globale Risiken für alle mit sich bringt. Das Nachfolge-Projekt der Milleniumsziele, die Agenda 2030, wurde im September 2015 von der Staatengemeinschaft angenommen. Die Agenda hält in 17 nachhaltigen Entwicklungszielen die globalen Prioritäten bis 2030 fest. Es geht nicht mehr nur um nachholende Entwicklung, sondern um eine friedlichere und nachhaltige Zukunft der Menschheit. Der Interdependenz globaler Probleme wie sie zum Beispiel in Zusammenhängen von Konflikten-Klimawandel-Migration zum Ausdruck kommt, wird Rechnung getragen.

Die Schweiz engagiert sich in verschiedener Weise für die Agenda, unter anderem über die internationale Zusammenarbeit. Der Fokus auf sogenannte fragile Staaten, die von chronischen Konflikten und schwacher Staatlichkeit betroffen sind, wird mit dem nachhaltigen Entwicklungsziel 16 "Frieden, Rechtssicherheit, Institutionen" verstärkt.

Wie erfolgt das konkret und was beachtet die Schweiz, um einen wirkungsvollen Beitrag zu leisten, damit von Krieg und Gewalt geschädigte Gesellschaften sicherer werden und Perspektiven entwickeln können? Dies wird am Beispiel Afghanistan aufgezeigt. Die DEZA engagiert sich seit 2002, nach dem Fall des Taliban-Regimes, in einem langfristig angelegten Aufbauprogramm mit Schwerpunkten in Bildung, lokaler Gouvernanz und Menschenrechten. Die leidvolle Geschichte Afghanistans zeigt deutlich, dass der Weg heraus aus Gewalt und Not Jahrzehnte dauert, von Rückschlägen begleitet ist, aber auch signifikante Errungenschaften aufweist. Das Engagement wird auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden.


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