Prof. Dr. Gerhard Gerhold
Universität Göttingen
Entwaldung und prognostizierter Klimawandel sind vielfach diskutierte Ursachen der weitflächigen Zerstörung des Regenwaldökosystems. Bisherige Forschungsergebnisse und Zukunftssimulationen liefern jedoch widersprüchliche Ergebnisse zu den geoökologischen Konsequenzen der Regenwaldkonversion in Brasilien, und daher wird die ökologische Zukunft kontrovers diskutiert. Haupttreiber der Regenwaldkonversion sind globale und regionale ökonomische Anreize und Akteure (wie Exportmärkte für Soja, Palmöl, Rindfleisch), die sukzessiv Agrarkolonisationsschübe an der Regenwaldfront auslösen. Diesen sozio-ökonomischen Prozessen stehen internationale und nationale Schutzstrategien zum Erhalt des Regenwaldes gegenüber.
Basierend auf dem Verbundprojekt ➚ carbiocial werden 1. Folgen von Vegetations- und Landnutzungsänderung auf den Wasserhaushalt, Kohlenstoffspeicherung und Klimawandel und damit Stabilität des Amazonasregenwaldökosystems betrachtet und 2. Die vielfältigen Akteure, Interessen an der Nutzung und Potentiale einer nachhaltigen Landnutzung (z.B. Agroforstsysteme) diskutiert. Dabei wird der Frage der zukünftigen ökologischen und ökonomischen Entwicklung des Amazonasregenwaldes und seiner Nutzung nachgegangen, wie sie sich aus den aktuellen politisch-ökonomischen Rahmenbedingungen und zukünftigen Nutzungsszenarien ergibt.